Diskussion im FBZ Osttirol: Frauen steht die Hälfte zu

Tiroler Tageszeitung 13.10.2018

Hochkarätige Diskussion zum Thema Frauen, Zukunft und Arbeitswelt

Lienz – Das FrauenBerufsZentrum Osttirol (FBZ) hat zu einer Grundsatzdiskussion in die AMS-Geschäftsstelle in Lien­z geladen. Thema: „Ländliche Regionen im digitalen Zeitalter, und welche Chancen ergeben sich für Frauen?“ Landesrätin Gabriele Fischer, die stellvertretende Landesgeschäftsführerin des AMS Tirol Sabine Platzer-Werl­berger, die Geschäftsführerin der Tiroler Arbeitsmarktförderungsgesellschaft AMG Maria Steibl und Fadi Dohnal, der Leiter des Studienganges Mechatronik in Lienz, stellten sich der Diskussion. Schnell wurde klar, dass die Infrastrukur und die Beherrschung der digitalen Medien heute vorauszusetzen sind, es jedoch um einen grundsätzlichen gesellschaftlichen Wandel gehen muss. „Wir Frauen leisten so viel“, sagte Maria Steibl. „Wir müssen mindestens die Hälfte des Kuchens einfordern. Das steht uns zu, auch in der Pension.“ Seit hundert Jahren bestehe diese Forderung, meinte Fischer. Erst wenn die gemeinsame Verantwortung von Frau und Mann für die Familie und die Gesellschaft durch gleiche Wertschätzung und finanzielle Absicherung verankert sei, könne man Chancen der Digitalisierung für Frauen nutzen. Durch Teilzeitarbeit und Familienzeiten würden Frauen heute massiv eigenes „Lebenseinkommen“ einbüßen und sich in eine Abhängigkeit bis hin zur Armutsgefährdung im Alter begeben. (bcp)